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    Mein Wunsch, mein Traum, mein Ziel ist es, unabhängig zu arbeiten und zu leben und anderen dabei zu helfen, es mir gleich zu tun. Nicht unbedingt auf die gleiche Weise, wie ich es mache, sondern nach Deinem eigenen Gusto. Ich habe lange gebraucht, das umzusetzen, was mir vorschwebte und jetzt ist der zweite Schritt getan.

    Der erste Schritt war, mir vor eineinhalb Jahren einen Kastenwagen zu kaufen, den ich selbst zum Wohnmobil ausbauen wollte. Da gab es ein paar Schwierigkeiten: Blechdose gekauft, Stress mit Freundin. Die hat das mit dem Wohnmobil irgendwie anders gesehen: fertige Plastikbox gebraucht kaufen und mal hier und da für ein paar Tage oder ein, zwei Wochen losfahren. Das passiert, wenn man irgendwie aneinander vorbei redet. Vor einem halben Jahr haben wir uns getrennt, was sich aktuell als positiv herausstellt: wir verstehen uns besser, als vorher.

    Im ersten Halbjahr 2022 habe ich mir viele Dinge gekauft, die ich für den Ausbau brauche: Wasserfilter, Wasserpumpen, Wasserbehälter, die gesamte Elektrik mitsamt PV-Modulen und noch einiges mehr. Ja, die Elektrik baue ich vollständig selbst. Im Sommer 2022 habe ich dann angefangen, die ersten Ausbaumaßnahmen anzugehen. Leider hatte ich nicht die Möglichkeit, jederzeit und solange mir danach war, einfach loszubauen: ich war auf den Platz und die Garage eines Bekannten angewiesen, der mir immerhin auch dabei helfen wollte.

    Die Hilfe von anderen ist immer wertvoll, manchmal aber auch eher, um daraus zu lernen, nicht immer alles anzunehmen, was einem angeboten wird. Wie soll ich sagen? Als gelernter Mechaniker (Handwerk, Feinmechaniker) habe ich gute Noten dafür bekommen, sehr genau zu arbeiten. Da ging es um hundertstel Millimeter. Ok, bei einem Van-Ausbau ist das vielleicht übertrieben, aber Millimeter wäre schon gut. Wenn der Helfer allerdings aus dem groben Holzgewerbe kommt, wo es erstens nicht immer gerade sein muss und wo sich zweitens so ein Zentimeter auch mal „wegguckt“, gibt es Differenzen. Immerhin: es passt soweit. Und vor allem dabei, die PV-Module aufs Dach zu bekommen und sie dort auszurichten, war er eine wirklich gute Hilfe.

    Schrittfür Schritt

    Meinen zweiten großen Schritt habe ich nun unternommen: ich habe Deutschland verlassen. Der Herbst 2022 hatte eine unschöne gesundheitliche Überraschung für mich parat, was zur Folge hatte, dass ich erst einmal nicht weitermachen konnte mit dem Ausbau. Zu Winterbeginn kam die Trennung meiner Freundin dazu, was zu einer Notlösung in Sachen Wohnen geführt hat. Das war quasi subsubsuboptimal. Wegen des Wetters, anfangs insbesondere der Temperaturen und später wegen viel zu viel Regen (Regen ist wichtig, aber muss das immer dann sein, wenn ich Zeit habe?) ging es mit dem Ausbau nicht weiter. Also beschloss ich, das in Spanien zu machen.

    Die Idee ist, in Spanien den Kastenwagen zum Wohnmobil auszubauen und dann erst einmal für kurze Zeit nach Deutschland zurückzukehren. Ich habe da etwas zu tun, was ich nicht allzu lange verschieben sollte.

    Also habe ich fast meine gesamte Habe in die Blechdose gepackt und bin vor vier Tagen spätabends losgefahren gen Süden, genauer gesagt: Südwesten. Das Auto war derart vollgepackt, dass ich es ständig umpacken musste, wenn ich schlafen oder zur Toilette wollte. Ja, ich habe in meinem Rohbau von einem Wohnmobil eine Toilette. Zwar nur so ein „Eimerklo“, aber für den Anfang soll das reichen. Später wird das eine Trockentrenntoilette, Eimer, Urinbehälter und Trenneinsatz habe ich bereits, lediglich das Holz fehlt noch.

    Ziel Pt. I

    Gestern Nachmittag bin ich dann nach zweieinhalb Übernachtungen an meinem Ziel angekommen, habe das Auto wieder ausgeladen, etwas umgeräumt und finde mich jetzt erst einmal hier in der Gegend zurecht. Natürlich könnte ich in dem Haus übernachten, da ist alles, was das Herz begehrt, Swimming-Pool inklusive. Aber das ist nicht der Plan. Der Plan ist, hier im Süden Spaniens den Ausbau voranzubringen, um meinem Traum näherzukommen. In der Zwischenzeit will ich bereits das Leben leben, von dem ich träume. Natürlich: wenn alles noch provisorisch ist und der Aktionsradius begrenzt, ist es noch nicht das, was es werden soll. Aber der Anfang ist gemacht!

    Wie fühle ich mich aber jetzt, wo ich meinem Traum ein ganzes Stück nähergekommen bin? Naja, das Freiheitsgefühl habe ich schon seit ein paar Wochen, seit ich auch in Deutschland in meiner Blechdose unterwegs bin. Das hat sich hier nicht geändert. Morgen ist Montag, da muss ich ganz regulär arbeiten. Was in Deutschland noch relativ einfach war, kann in Spanien zu Beginn erst einmal Probleme mit sich bringen: die SIM-Karte mit fast unbegrenzter Datenmenge kann ich erst am Montag kaufen, weil in der kleinen Stadt doch nicht alle Geschäfte übers Wochenende geöffnet sind. In der Zwischenzeit muss ich dann doch im Haus arbeiten, da gibt es eine Flatrate.

    Momentan stehe ich an einem recht rauhen Strand, der nicht durch Verbotsschilder gesperrt ist, was in Spanien inzwischen sehr weit verbreitet ist. Auch das ist eine Herausforderung: freistehen, also noch auf kostenlosen Campingplätzen ist wegen der vielen Wildcamper, die sich aufführen, wie die letzten Menschen, vielerorts verboten und immer häufiger sieht man Schilder, die das Parken von Fahrzeugen über 5,2m Länge verbieten. Meine Blechdose ist 6,4m lang, das fällt auf.

    Und dennoch ist es ein schönes Gefühl, vor allem morgens, den Kaffee in der offenen Schiebetür zu schlürfen, die warmen Brötchen an der frischen Luft zu genießen und der Welt einfach zuzusehen, wie sie sich dreht.

    Im Moment schreibe ich viel über das Wohnmobil und demnächst wird es wohl auch noch einiges über Vanlife geben. Ist dies daher eine Seite für Vanlife und Wohnmobile? Nein, natürlich nicht. Dies ist der Anfang eines neue Lebens, der Beginn eines neuen Abschnitts und wenn Du willst, nehme ich Dich mit auf die Reise. Dein eigener Wunsch, Dein Traum, Dein Ziel kann etwas völlig anderes sein. Hier geht es darum, Dinge einfach zu machen, egal, was alle anderen dazu sagen.

    Mach, was Du willst!

    Jörg

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    Gefühl und Wirklichkeit